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Vorgehen & Ziele

Das Projekt hat zum übergeordneten Ziel, ein interdisziplinäres Forschungsnetzwerk zu Deepfakes an der Universität Leipzig aufzubauen. Interdisziplinäre nationale Kooperationen sollen entstehen, die Sichtbarkeit im Forschungsfeld erhöht werden. Ebenso soll eine Vernetzung mit der Zivilgesellschaft erfolgen. Das Vorhaben ist dabei in vier Phasen untergliedert.

Phase 1

Feldforschung & Sichtbarkeit

Die erste Phase umfasst zwei quantitative Studien und eine qualitative Studie. Erstens wird die öffentliche Wahrnehmung von und der Kenntnisstand über Deepfakes durch eine repräsentative Bevölkerungsbefragung ermittelt. Die Studie identifiziert weiterhin die Einstellungen des Publikums gegenüber positiven und negativen Anwendungsbereichen von Deepfakes.

Die zweite quantitative Studie zielt darauf ab, die Anfälligkeit der Öffentlichkeit für Täuschungen durch audiovisuell manipulierte Medieninhalte zu untersuchen. Dies beinhaltet die Untersuchung der Kompetenzen des Publikums im Zusammenhang mit der Erkennung von Deepfakes sowie die Analyse von Faktoren, die die Identifizierung von Deepfakes beeinflussen können.

Aktuell fokussiert sich die Deepfake-Forschung auf die Gefahren der Verbreitung von Falsch- und Desinformationen und der politischen Manipulation durch Deepfakes. Da Medienorganisationen bei der Verbreitung und Richtigstellung von Deepfakes eine sehr bedeutsame Rolle spielen, ist an dritter Stelle der ersten Projektphase die Durchführung von Interviews mit Journalistinnen und Journalisten geplant. Innovationspotenziale und Herausforderungen im journalistischen Umgang mit Deepfakes sollen so identifiziert werden und die Anforderungen an die Entwicklung eines Deepfake-Identifikationstools für die journalistische Praxis erfasst werden.

Zuletzt umfasst diese Phase den Transfer des erschlossenen Wissens in die (journalistische) Praxis und die Präsentation der Ergebnisse auf wissenschaftlichen Fachtagungen. Feldforschung, Öffentlichkeitsarbeit sowie Initiativen der Projektkommunikation und Veröffentlichungen von Fachbeiträgen stellen daher die Grundlage dar, um sich in der wissenschaftlichen Community der Deepfake-Forschung zu positionieren.

Phase 2

Expertise & Interdisziplinarität

Zur Ermöglichung eines wechselseitigen Austauschs unter verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen sowie der Fusionierung fächerübergreifenden Wissens zielt Phase 2 auf die Etablierung interdisziplinärer Forschungskooperationen ab. Denn neben der Kommunikationswissenschaft befassen sich vor allem die KI-Forschung im Allgemeinen, die Rechtswissenschaften und die Informatik mit Deepfake Technologien. Auch weitere Disziplinen wie beispielsweise die Journalistik, Kognitionswissenschaft oder auch die Wissenschaftsethik befassen sich zunehmend mit dem Phänomen. Im Rahmen des Projekts ist die Durchführung einer interdisziplinären Fachtagung geplant, die dem Austausch dient und die Grundlage zur Herausgabe eines interdisziplinären Sammelbands darstellt. Die interdisziplinär erarbeiteten Erkenntnisse zum Umgang mit Deepfakes bilden die Grundlage für die Erstellung von Informations- und Aufklärungsmaterial für betroffene Anspruchsgruppen aus Medien, Bildung, Politik und Wirtschaft (bspw. zur Regulierung von Deepfakes, Medienkompetenz).

Phase 3

Transfer & Vernetzung

Phase 3 soll der Vernetzung außerhalb der Wissenschaft dienlich sein. Mittels der Durchführung zielgruppenspezifischer Workshops sollen nicht-wissenschaftliche Akteure und Akteurinnen über Herausforderungen und Potenziale von Deepfakes informiert werden. Dabei stehen vier Handlungsfelder im Fokus:

  • Medien sowie angelagerte Institutionen, Verlags- und Journalismusverbände
  • Unternehmen, Unternehmenskommunikation, Forschung und Entwicklung
  • Öffentliche und private Einrichtungen der (Medien-)Bildung
  • Politische Organisationen und Institutionen der politischen Bildung

Neben der Vermittlung der in den ersten beiden Projektphasen gewonnenen Erkenntnisse sowie der Vernetzung sollen durch die Workshops weitere Forschungsbedarfe identifiziert werden, die als Grundlage für die Entwicklung weiterer Projekte dienen. 

 

Phase 4

Entwicklung von Anschlussprojekten

Aufbauend auf den ersten drei Projektphasen widmet sich Phase 4 schließlich der Konzeption von Anschlussprojekten, die Deepfakes als Innovation, die bestehende Medienpraktiken beeinflusst, zum Forschungsgegenstand haben. Die Förderung derartiger Projekte nimmt gegenwärtig immer weiter zu. Mit Hilfe des in den Phasen 1 bis 3 errichteten interdisziplinären Netzwerks sollen mehrere Anschlussprojekte in Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen, wirtschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Akteuren konzipiert werden. Ansatzpunkte für Projektanträge sind die Rezeption von und der Umgang des Publikums mit Deepfakes, die Entwicklung von Detection Tools für Journalistinnen und Journalisten sowie die Bewertung deren Usability. Auch die Entwicklung möglicher innovativer Anwendungen von Deepfake-Technologien (z.B. für den Journalismus) soll berücksichtigt werden. Alle Projektphasen dienen dem Aufbau von Ressourcen für die Einwerbung von Anschlussprojekten in einem dynamischen Forschungsfeld, das Anschlusspotenzial an zahlreiche Ausschreibungen bietet.


Das Deepfake Projekt